ATMUNG UND ACHTSAMKEIT
Die Haut braucht eine ausreichende Menge an Sauerstoff für ihre tägliche Regeneration und für die Aufnahme von Nährstoffen. Richtig zu Atmen ist daher lebenswichtig für unsere Zellen und unsere Gesundheit. Die Lunge ist unser grösstes inneres Organ und hat im Schnitt ein Volumen von 6 Litern. Normalerweise nutzen wir aber nur 0.5L dieser Kapazität. Durch gezieltes Üben können wir unser Lungenvolumen immer mehr erweitern.
Durch das bewusste Atmen ist es auch möglich Stress abzubauen, Blockaden zu lösen, Schmerzen zu lindern und den Energiefluss des Körpers bewusst zu lenken. Eine regelmässige Praxis in Form von Atemübungen hat wissenschaftlich nachweisbar eine positive Auswirkung auf unseren Körper. Das bewusste Atmen ist der gemeinsame Nenner und die Essenz aller Entspannungstechniken, vom autogenen Training bis hin zum Yoga. Was daran am meisten Wirkt, so zeigt es sich in der Forschung, ist die Entschleunigung der Atmung.
Mit folgenden einfachen und effektiven Übungen kannst Du gleich damit starten! Nimm dir jeweils mindestens 11 Minuten Zeit…
DIE BAUCHATMUNG
Vier Sekunden lang durch die Nase einatmen und sechs Sekunden lang durch die Nase ausatmen. Klingt einfach, ist aber äusserst wirksam. Die Entspannung setzt schon beim ersten Mal ein. Es ist wie ein Lächeln, welches wissenschaftlich die Stimmung hebt. In ähnlicher Weise lässt sich der Atem als Hebel für unsere Stimmung nutzen. Atmen wir in stressigen Momenten langsam und tief ein und aus, gaukeln wir dem Körper eine Art Schlafmodus vor – ein Powernap im Wachzustand sozusagen. Und der Körper zieht nach: Der Vagus Nerv, ein Teil des Parasympathikus, der etliche Organfunktionen kontrolliert, wird stimuliert und entfaltet seine beruhigende Wirkung. Herzfrequenz und Blutdruck sinken, Muskeln lockern sich, und ein wohliges Gefühl breitet sich aus.
Die Atmung spielt auch im Anti-Age Bereich eine wichtige Rolle: Beim Umschalten auf den Parasympathikus setzen biologische Reparaturmechanismen ein, es werden Zellschäden behoben und Energiereserven bereitgestellt. Bei Reduzierung der Atemzüge auf weniger als 8 Atemzüge pro Minute beginnen wir das Hormonsystem (Hypophyse) positiv zu beeinflussen. Und bei weniger als 4 Atemzüge pro Minute beginnt auch die Zirbeldrüse mit voller Kapazität zu arbeiten, was einen tiefen, meditativen Zustand zur Folge hat.
DIE WECHSELSEITIGE NASENATMUNG
Sofortiger Stressabbau. Setze dich bequem hin und schließe die Augen, sofern du möchtest. Halte das rechte Nasenloch mit dem Daumen der rechten Hand zu und atme durch das linke Nasenloch langsam ein, bis der ganze Brustkorb gefüllt ist. Verweile kurz, dann wechsle die Richtung: Halte nun mit dem kleinen oder dem Ringfinger das linke Nasenloch zu und atme langsam durch das rechte Nasenloch aus und wieder ein. Verschließe das rechte Nasenloch wieder und atme durch das linke aus und wieder ein. Atme so im Wechsel elf Minuten lang.
Diese Übung hilft nachweislich bei Lampenfieber, akutem Stress und sogar bei psychischen Störungen. Sie gibt einen klaren Kopf und steigert die Aufmerksamkeit. Diese Atemtechnik ist eine, der am besten erforschten Atemtechniken überhaupt.
ACHTSAMKEIT
Achtsamkeit der Gesichtsmuskeln – Gesichtsyoga: «Energy flows where the attention goes”
Unsere 21 Mimischen Muskeln bewegen sich häufig unwillkürlich. Ziehst du die Stirn hoch beim überlegen? Oder ziehst du die Brauen Muskeln zusammen (Zornesfalte)? Dann ist es Zeit, wieder die Kontrolle zu übernehmen. Denn die Kommunikation zwischen Gefühlen und Mimik ist keine Einbahnstrasse. Schauspieler beherrschen dies. Durch das bewusste Konzentrieren auf den Körper wird Achtsamkeit geübt.
Auch Nacken– und Kiefermuskeln sind Stressmuskeln. Verspannungen in diesem Bereich führen auch zu Verspannungen der Gesichtsmuskulatur und einem verhärteten Gesichtsausdruck. Diese Muskeln sind auch mit dem Magen-Darm-Trakt verbunden. Am effektivsten löst der Körper solche Blockaden im Schlaf. Also am besten vor 22h zu Bett gehen, denn der erholsamste Tiefschlaf ist vor Mitternacht!